HUMOR   -   SATIRE   -   INFOTAINMENT   -   KOMMUNALPOLITIK  - GRAUKOPF-STUDIEN

Zur Startseite

 

Wegweiser durch meine Homepage

 

Mein Maintal

Hochstadtseite

Augenblicke

Durchgeblickt

Homopolitikus

Wochenendglossen

 

Meine Bücher

Vermisst

Der Untergang Ostpreußens

Von Gumbinnen bis Balga

Spurensuche Hermann Lohmann

Krieg und Werbung

Graukopfsatiren

Pflegedrama   "Zuerst komme ich"

Das Bauernopfer

 

Mein Ruhestand

Mein Garten

Meine Modellautos

Kabarett Mikrokosmos

 

Sonstiges

Irland

Die Lupe

Was ist Humor?

Zeitgeist

Heeresfliegerseite

 

Impressum

 

 

Diese Seite soll den politisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern  Maintals Personen näher bringen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen und besonders konstruktiv politisch tätig sind.

 

Inhalt und Gestaltung der Seite folgen keinen besonderen Regeln oder Befindlichkeiten, sondern aktuellen Ereignissen, durch die die Personen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken.

Die genannten Personen wurden benannt, haben teilweise bereits zugesagt oder ihr Portrait ist bereits erstellt.

 

Anregungen und Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht

unter  klaus-edith.klee@t-online.de 

Personen - 

alphabetisch geordnet:

Aniello Ambrosio  a. e. Wunsch enfernt

Christina Biermann-Müller  Kirche

Uta Eigner                 Kirche

Brunhilde Fahr       parteilos

Jennifer Gutberlet  SPD

Helia Habibzadeh   SPD

Elli Henkel                  SPD

Hildegard Janson    Kirche

Editha Kaudelka     parteilos 

Irmela Koch                Kirche

Karla Köllner              SPD  

Jörg Schuschkow     parteilos 

 

Helia Habibzadeh

 

"Mit Energie und Entschlossenheit etwas bewegen"...

 

... so könnte das Motto von Helia lauten, die innerhalb relativ kurzer Zeit zur SPD- Vorsitzenden des Maintaler Stadtteiles Bischofsheim und zur stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden der SPD Maintal avancierte.

 

Wer ist eigentlich Helia Habibzadeh, die die direkte Nachfolge des Maintaler SPD- Urgesteins Sepp Sigulla antritt?

Das folgende Portrait unternimmt den Versuch einer Moment- aufnahme, die als Ausgangspunkt dynamischen Wirkens dienen kann, um die Jungpolitikerin auf ihrem weiteren Weg zu beobachten. Es sind gerade die jungen und hoffnungsvollen Elemente, die unseren verfestigten  kommunalpolitischen Strukturen wieder neuen Schwung und Glanz  geben können.

 

Die Wurzeln

 

Geboren ist sie in Teheran - im Jahre 1979 - also kurz nach der Revolution im Iran, die praktisch alles veränderte, was bis dahin das Leben der Iraner ausmachte. Besonders für ihre Eltern wurden die politischen Verhältnisse immer schwieriger. Mit 6 Jahren wurde sie eingeschult und musste das äußerst strenge Schulsystem kennen lernen. 

Die Verschleierung machte selbst vor 6-jährigen Mädchen nicht Halt, wie es die Machthaber vorschrieben. Noch ehe sie sieben Jahre alt war, erlebte sie von Morddrohungen getrieben eine abenteuerliche Flucht inmitten des Krieges zwischen Iran und Irak, der sie schließlich über die Türkei nach Deutschland führte. Wen wundert es, dass sie durch das, was sie und ihre Familie erleiden mussten, von klein auf  politisch äußerst sensibilisiert ist und das, was unsere freiheitlichen Werte ausmacht, besonders schätzt.

Schon deshalb hat sie unserer Jugend viel zu vermitteln, wenn es um die Vorzüge unserer Gesellschaft geht, denn Sie hat es gelernt, für diese Grundwerte zu kämpfen.

 

Der schulische Werdegang

 

Seit 1985 ist sie mit ihrer Familie in Bischofsheim zuhause und ihre weitere Entwicklung liest sich zunächst, wie die anderer Jugendlicher ihres Umfeldes.

Villa Kunterbunt, Albert-Einstein-Schule, Erich-Kästner-Schule, Abitur auf dem Max- Beckmann-Oberstufengymnasium, an die sie sich besonders gern erinnert, weil sie dort Lebensqualitäten genoss, die leider heute an vielen anderen Schulen eher selten anzu- treffen sind.

Ihr erster beruflicher Orientierungsversuch, bei dem sie ein Semester Informatik an der TU Darmstadt belegte, führte zum Ergebnis, dass ihr diese Fachrichtung nun gar nicht gefiel. 

Auf der Suche nach dem für sie "richtigen" Beruf leistete sie ein freiwilliges soziales Jahr auf der Unfallchirurgie des Bürgerhospitals in Frankfurt ab, das sie mit den Leistungsanforderungen der einschlägigen Berufsgruppen vertraut machte. Dort lernte sie, sich im stark emotionalen Umfeld der Kranken und des Krankenpersonals zu behaupten.

Ihr Wechsel zur Siemens-Tochter SINITEC in Offenbach  bescherte ihr erstmals das Gefühl, dass ihr ein Job rundherum Spaß macht.

Sie hatte "ihre" Richtung gefunden. Seit dem Sommersemester 2001 studiert sie Wirtschaftswissenschaften an der Johann-Wolfgang- Goethe-Universität in Frankfurt und arbeitet bei SINITEC im Bereich Produkt Marketing.

 

Die politische Initialzündung

 

Es war ausgerechnet der inzwischen von vielen gescholtene Gerhard Schröder, der sie politisch überzeugte und in ihr den Wunsch nach politischer Betätigung auslöste. Sie erinnert sich noch heute genau an die Rede Gerhard Schröders, die er auf dem Frankfurter Römerberg zum Thema IRAK-Krieg hielt. Sein konsequentes NEIN zur Beteiligung deutscher Soldaten in dem von den USA aus recht durchsichtigem Grund geplanten Waffengang und die Tatsache, dass er das NEIN auch durchhielt, imponierte ihr als strikter Kriegsgegnerin so sehr, dass sie spontan im Januar 2003 in die SPD eintrat.

Drei Monate später war sie bereits Schriftführerin im SPD-Ortsverein Bischofsheim und begann, sich vielfältig zu engagieren. Die Wahl zur stellvertretenden Stadtverbands- vorsitzenden im März 2004 unterstreicht einmal mehr ihre Qualitäten, von denen nicht nur ihr Förderer Sepp Sigulla überzeugt ist.

 

Ihre vorläufigen Schwerpunkte

 

Helia glaubt zu erkennen, dass man derzeit in vielen Bereichen unseres Lebens großen Wert darauf legt, junge Menschen zu fördern und empfiehlt deshalb auch, die Jugend- arbeit nicht zu vernachlässigen.

Sie behauptet von sich selbst in überzeugender Manier, der Teamarbeit absoluten Vorrang zu geben, was das junge Team um sie herum sicher bestätigen wird. Gemeinsam ist man stark.

Beinahe selbstverständlich - da ständig am Puls der Bischofsheimer Bevölkerung - ist sie eine Verfechterin der Sanierung des Bischofsheimer Rathauses, in dem sie nur allzu gern einen "Bürgertreff" einrichten würde. "Wir können nur eine ordentliche Politik machen, wenn wir auch wissen, wo der Schuh drückt", sagt sie und fügt hinzu: "Deshalb müssen wir mehr auf die Menschen zugehen und genauso wünsche ich, dass die Bürger auf uns zugehen."

Helia und ihr Team appellieren deshalb an alle Maintaler Bürger, an den Sitzungen teilzunehmen und sich zu informieren. So könne man sich ein besseres Bild machen und sich von Seiten der politischen Kräfte auch besser für die Belange der Bürger einsetzen.

 

Mittelfristige Pläne

 

Inzwischen reifen bereits Gedanken, innerhalb der Maintaler SPD wieder eine JUSO- Gruppe zu aktivieren, da sich genügend junge Kräfte politisch noch zielgerichteter betätigen wollen. 

Zur möglichen Kandidatur als Stadtverordnete äußert sie ich noch abwartend, will sie bis dahin doch erst einmal ihre neue Aufgabe meistern. Mit einem derzeit bereits vollen Terminbuch besteht die Gefahr, Kraft und Energie an zu vielen Brennpunkten zu zersplittern.

 

So beschreibt sie selbst ihre Ziele:

 

"Zuerst wünsche ich mir ein Wiederaufleben einer Juso AG in Maintal. Es haben schon einige Gespräche mit interessierten Jugendlichen stattgefunden und es wird voraus- sichtlich noch in diesem Jahr realisiert. 

Die Jusos sollen ein jugendlich/politisches Gegengewicht darstellen und die Interessen der jungen Menschen in Maintal vertreten. Hier könnte man eine Zusammenarbeit mit JAM planen und sie bei Ihren Vorhaben unterstützen. 

Die Jusos sollen politische interessierte Jugendliche sein, die offen und aktiv die Politik mitgestalten. Es soll kein Gegengewicht zur Jungen Union sein sondern vielleicht ein weiterer Zusammenschluss Jugendlicher um eine gemeinsame Arbeit für die Jugendlichen in Maintal anzustreben.

 

Weiterhin möchte ich Bürgernähe und Transparenz schaffen. Es gab mal vor Jahren eine SPD-Geschäftsstelle in Bischofsheim die regen Besuch durch die Bürger fand. Doch aus Kostengründen (da die Miete nicht mehr aufzubringen war) musste sie geschlossen werden. Es wäre schön wenn wir irgendwo, vielleicht auch im neuen Rathaus, einen Bürgertreff realisieren könnten, in dem die Bürger mit Fragen oder Anmerkungen jederzeit auf uns zukommen können. 

Wie gesagt, wir können nur etwas tun, wenn wir wissen wo der Schuh drückt. Auch unsere Vorstandsitzungen sind weiterhin öffentlich. Wir werden dies frühzeitig im Maintaler veröffentlichen, damit alle Interessierten einfach mal vorbeischauen können. Wir haben immer einige Stadtverordnete, die anwesend sind und gerne Stellung zu den Themen beziehen.

Wir werden als Ortsverein auch weiterhin für den Erhalt des Rathauses kämpfen. Wir hoffen aber auch, dass der Magistrat den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung akzeptiert und endlich in die Gänge kommt. 

Es muss auch den Vereinen in Bischofsheim die Möglichkeit gegeben werden Räume zur Verfügung zu haben, für Sitzungen, Übungen oder auch Veranstaltungen. Dies alles wäre im Rathaus vorstellbar. Es wäre dann auch wieder ein Mittelpunkt in der Stadt, wo man sich auch einfach mal trifft. Und es müssten nicht Räume fremd gemietet werden, so wie in Hochstadt über der Bank.

Als stellv. Vorsitzende im Stadtverband möchte ich die Zusammenarbeit der Ortsvereine, des Stadtverbandes und der Fraktion verstärken. Wir müssen enger zusammenarbeiten damit wir erfolgreich sind. Auch soll die Jugendarbeit verstärkt werden und ihnen die Politik näher gebracht werden. Wir müssen näher an die Bürger rücken und das betrifft alle Gremien in der SPD."

 

Und was sagt Sepp Sigulla zu ihrer Person?

 

Der ehemalige Stadtverordnetenvorsteher Sepp Sigulla kommt bei der Nennung ihres Namens geradezu ins Schwärmen. Wenn er, der geradlinige engagierte Kämpfer, der im Laufe der Jahre keiner Diskussion aus dem Weg ging und die öffentliche Behandlung von Fragen und Themen mit hohem Konfliktpotenzial geradezu förderte, nur lobende Worte für seinen Schützling findet, dann will das schon etwas heißen.

Es waren drei wesentliche Projekte der Bischofsheimer SPD, in der sie sich sehr stark und erfolgreich einbrachte, was ihn von ihren Qualitäten überzeugte. So steht die Vorstandsarbeit jetzt auf guten tragfesten Säulen mit gutem Entwicklungspotenzial. Besonders beim sehr arbeitsintensiven Jubiläum 100 Jahre SPD Bischofsheim hat sie eine enorme Leistung erbracht. Ihre verbindende Art und ihr direkter Weg, mit dem sie ihre Ziele verfolgt, führten anschließend dazu, dass sie einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Nach Sepp Sigulla`s Worten hat sich selten Aufbauarbeit im jugendlichen Bereich so ausgezahlt.

Als stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende kann sie mit der Unterstützung ihres Bischofsheimer Teams ein gewichtiges innerparteiliches Wort mitreden. Sepp Sigulla als Ehrenvorsitzender wird sie auch in Zukunft tatkräftig unterstützen, wenn es darum geht, ihre politische Arbeit zum jeweils erfolgreichen Abschluss zu bringen.

 

Ihr entscheidender Schritt nach vorn wird im Maintal TAGESANZEIGER vom 10.01.2006 beschrieben:

 

Politikernachwuchs blickt über den Tellerrand

Maintaler Sozialdemokratin  bei Kommunal-Akademie erfolgreich

 

Maintal (Ieg/pp). - Für den politischen Nachwuchs ist es auch auf kommunaler Ebene wichtig, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich weiterzubilden, um dann zu Hause neue Impulse einzubringen, die nicht nur die eigene Partei nach vorne bringen. Das dachte sich auch die 26-jährige Helia Habibzadeh, die seit über anderthalb Jahren die Bischofsheimer SPD führt. Sie absolvierte im Dezember erfolgreich die Kommunal- Akademie der Sozialdemokraten. Mit ihrem gelungenen Abschluss gehört die junge Bischofsheimerin zu den 100 politischen Nachwuchstalenten, die im vergangenen Jahr bundesweit vom SPD-Parteivorstand und der Bundes-SGK (Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik) für die Kommunal-Akademie ausgewählt worden waren. 

 

"Es ist wichtig, dass diejenigen, die sich für die Menschen vor Ort einsetzen wollen, auch ihre eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten stets verbessern", erklärte die Bischofsheimer Lokalpolitikerin gestern gegenüber dem Tagesanzeiger. 

 

Das Trainingskonzept der Kommunal-Akademie sei deshalb so einfach wie anspruchs- voll. Erfahrene Trainer unterrichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Selbstorganisation, Kommunikation, Projekt- und Konfliktmanagement. Das Erwerben von Methodenkompetenz durch Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation gehörte ebenso zu den Ausbildungsinhalten wie die Diskussion mit Spitzenpolitikern aus Bund, Ländern und Kommunen. 

 

Unter anderem hatten es Habibzadeh und ihre Kollegen auch mit dem Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) oder der Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen (ebenfalls SPD), zu tun. Besonders beeindruckt zeigte sich Helia Habibzadeh von den vielfältigen Arbeitsformen und Methoden, die bei der Kommunal-Akademie vermittelt und eingeübt wurden. 

 

"Neun anstrengende Tage" 

 

Nach insgesamt "neun anstrengenden und gehaltvollen Tagen" sind die Nachwuchs- politiker aus der "SPD-Talentschmiede" entlassen worden. Das Fazit der 26-jährigen Bischofsheimerin, die am 26. März erstmals auf der sozialdemokratischen Liste für das Maintaler Stadtparlament kandidiert, fällt insgesamt sehr positiv aus: "Ich nehme unglaublich viele Tipps und Ideen von der Kommunal-Akademie mit und freue mich schon darauf, vieles von dem Gelernten in Maintal auch in die Tat umsetzen zu können". 

 

Zum Schluss

 

Helia Habibzadeh ist für die Maintaler Politik eine echte Bereicherung und sollte sowohl von ihren Parteifreunden und denen, die es möglicherweise noch nicht sind, auch so angenommen werden, auch wenn sie erst so kurze Zeit der SPD angehört. Jugendliche Frische und Geradlinigkeit beleben die Maintaler SPD, die wie jede andere Partei ihren Nachwuchs besonders sorgsam behandeln sollte.

Die natürlichen politischen Gegner müssen sich auf eine Kämpferin einstellen, die sie möglicherweise mit einer geistig-politischen Umarmung entwaffnet, denn sie ist ein Mensch, der destruktives Wirken ablehnt und konstruktive Gedanken zielstrebig verfolgt.

 

Ich wünsche ihr auf ihrem Weg viel Erfolg.

 

Link zum Kurzportrait des Maintal TAGESANZEIGER vom 30.04.2004 

 

 

 

Helia Habibzadeh

 

 

Natascha Beil und Helia Habibzadeh

 

 

...bei MdB Sachscha Raabe

 

 

...im Bischofsheimer SPD-Vorstand

 

Elli Henkel

 

Anpacken, organisieren und helfen...

 

...so könnte das Lebensmotto von Elli Henkel lauten und trotzdem würde man damit ihr wahres Wesen nicht annähernd erfassen. Vor 22 Jahren hatte ich meinen ersten Kontakt mit Elli Henkel als Bürgermeistergattin, die damals schon die obigen drei Eigenschaften auf sich vereinigte. Sie half mir bei meinem Problem, ein komplettes Bühnenbild für die Hochstädter Humoristen bauen zu müssen, ohne einen geeigneten Raum zu finden, der über die Wintermonate warm war und eine Höhe von über 3 Meter hatte.

Den Tipp "frag´ mal Elli Henkel, die hilft dir bestimmt weiter" habe ich heute noch im Ohr, weil es sofort so klang, als lösten sich meine Probleme von selbst. Nach einem Telefonat mit ihr öffneten sich für mich die Türen der alten leer stehenden Schule in Hochstadt und ich durfte einen geheizten Klassenraum für über 2 Monate benutzen. Elli Henkel hatte es möglich gemacht.

 

Wer ist sie und was hat ihr Maintal zu verdanken?

 

Die 1939 in Witzenhausen geborene Nordhessin, die 1970  als Gattin des neuen Bürgermeisters Erwin Henkel ihren Weg nach Dörnigheim fand, unterstützte ihren Mann im Amt des Bürgermeisters während seiner zahlreichen Verpflichtungen von 1969 bis 1983 und leitete - wie man heute in einem Werbespot so schön sagt - ein kleines Familienunternehmen mit zwei Kindern, was ihr kaum Zeit für Hobbies und andere Interessen ließ.

 

  • Seit 1976 betreut sie zusammen mit ihrem Mann das SOS Kinderdorf in Moosburg, das vom "Treffpunkt 76" 1977 von ihr und Inge Lapp ins Leben gerufen wurde und bis heute unterstützt wird.

  • Jahrelang war sie im Elternbeirat tätig.

  • Sie gehört seit vielen Jahren dem SPD-Vorstand als Kassiererin und nun als stellvertretende Kassiererin an.

  • Seit 15 Jahren leitet sie die SPD-Seniorengruppe

  • und ist in der Frauengruppe sehr aktiv.

  • Sie ist im Vorstand der Maintaler Bürgerhilfe und gleichzeitig eines ihrer aktivsten Mitglieder.

  • Sie ist Stadtverordnete der SPD und

  • sie ist im Sozialausschuss sehr engagiert tätig.

  • Außerdem war sie 12 Jahre lang Schöffin am Hanauer Amtsgericht.

 

Nach den Schwerpunkten ihrer Aktivitäten befragt sagt sie spontan: "Menschliche Beziehungen pflegen!"

Aus ihrem Mund klingt die Antwort bedeutungsvoll und einfach zugleich, wobei ein verschmitzter Gesichtsausdruck ihr sanftes Wesen unterstreicht, das so voller Optimismus ist. Es fällt ihr leicht, auf Menschen zu zu gehen, die Hilfe benötigen und sie hilft mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit. Ein weiteres Motto von ihr könnte lauten:

 

Warum über Sachen 

viele Worte machen,

die man eher vollendet,

als man Worte verschwendet.

 

Maintal verdankt Elli Henkel unendlich viel im Bereich der Menschlichkeit, der Fürsorge und der sanften Veränderung an den Stellen, an denen sie sich engagiert. Das wichtigste Thema ist  dabei immer das nächste. Die Themen scheinen bei ihr allerdings kein Ende zu nehmen.

 

Was empfindet sie negativ und was positiv?

 

Hier kommt Elli Henkel ins Grübeln und ihre Antwort lautete zunächst: "Negatives lösche ich sofort aus meinem Kopf!" 

Sie wolle somit verhindern, dass sie derartiges dauerhaft belastet. Dann verriet sie, was ihr dann doch gewaltig unter die Haut ging. Es waren die unmenschliche Demontage des Stadtrates Mattes und die Entscheidung zum Thema Gesamtschule, in dem ziemlich viel Arbeit steckte und das recht zukunftsweisend gewesen wäre.

 

Mich interessierte nun auch, was sie als besonders positives Erlebnis im Laufe der Jahre empfand und ich war auf eine ganze Liste von Erfolgen und Erfolgserlebnissen gefasst. Für Elli Henkel gab es gab nur eine einzige Antwort: "Es war der Moment, als ich zusammen mit Erwin das erste Mal merkte, dass uns die Menschen echte Zuneigung entgegen brachten" und ihr Gesichtsausdruck spiegelte die vielen Jahre wider, seit denen sie dieses Gefühl genießt und daraus ihre ganze Kraft schöpft.

 

Ihre Stärken und Schwächen

 

Elli Henkel ist durch und durch bescheiden und pflichtbewusst. Ihre Stärke ist die Sanftmütigkeit, das "Zuhören-können" um daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Sie kann auf wechselnde Lagen unglaublich flexibel reagieren und dennoch sehr verbindlich bleiben, weil sie äußerst zuverlässig ist und man sie "beim Wort" nehmen kann.

In der Kommunalpolitik engagiert sie sich auf Fraktionsebene und im Vorstand, während sie die Diskussionen im Parlament eher zurückhaltend verfolgt. Öffentliche Wortgefechte sind nicht ihre Sache, eher Taten, mit denen man etwas bewegt.

 

Was sie sich für die Zukunft wünscht

 

An erster Stelle steht die Hoffnung, dass sie sich noch viele Jahre an der Seite ihres Mannes bei guter Gesundheit um ihre große Familie kümmern kann und ihr dabei noch genug Zeit bleibt, damit sich die Bürgerhilfe weiter stabilisiert und andere Aktivitäten weiter betrieben werden können. Ihre Zufriedenheit und ihr Optimismus werden ihr sicher dabei helfen.

Der Friede in der Welt ist für sie einer der wesentlichen Wüsche, damit die nachfolgen- den Generationen auch über Europas Grenzen hinaus endlich ein ruhigeres Leben führen können.

Auch möchte sie weiterhin ihr Lieblingsreiseland Deutschland bereisen, was sie vorzugs- weise in den Harz, in den Schwarzwald und in den Thüringer Wald führt, wo sie auch weiterhin im Winter den Langlauf pflegt. Als weitere bevorzugte Reiseländer stehen Italien und Österreich auf dem Plan. Ein ganz besonderer Wunsch gilt ihrem Hobby Eisstock- schießen. Sie möchte wieder mehr Zeit dafür haben, weil es das einzige Hobby ist, das ihr noch geblieben ist.

 

Zum Schluss

 

Ich habe die zwei Stunden unglaublich genossen, die ich mit Elli Henkel im Gespräch verbringen durfte, obwohl immer wieder Telefonate unser Gespräch unterbrachen. Auch in solchen Momenten hat sie für die Anliegen ihrer Mitmenschen ein offenes Ohr und würde nie einen Anrufer mit dem Hinweis auf eine anderweitige Beschäftigung abwimmeln. Genau diese Ruhe und die daraus resultierende Kraft machte das Interview für mich zu einem beeindruckenden Erlebnis, das so ganz ohne Sprechblasen und plakative Sprüche ablief.

In ihrer Nähe tankt man Kraft und Optimismus, denn beides verbreitet sie überaus verschwenderisch.

 

 

 

Elli Henkel

 

 

Inmitten ihrer Familie

Fotograf: Erwin Henkel,

deshalb nicht im Bild

 

Brunhilde Fahr

 

Sozial und gerecht -

ehrlich und stets kämpferisch...

 

...das sind die Attribute, die eine der wehrhaftesten Frauen Maintals schmücken. Ich rede von Brunhilde Fahr, die ich allerdings einmal etwas flapsig auch "Mutter Theresa von der Waldsiedlung" nannte, was sie mir einige Zeit übel nahm.

Dass ich damit aber gar nicht so falsch lag, bestätigt sich tagtäglich, denn nichts liegt ihr so am Herzen, als "Ihre Menschen in der Waldsiedlung". Eigentlich meint sie damit die Großsiedlungen zwischen der Berliner Straße und der Hermann-Löns-Straße. Längst ist sie jedoch weit über die Grenzen dieser Gebiete tätig und sie macht "alles links", was ihr suspekt erscheint und das soziale Gefüge ganzer Wohngebiete negativ zu verändern droht.

 

In ihren anzuwendenden Mitteln ist sie nicht gerade wählerisch, denn der direkte und kürzeste Weg erscheint ihr generell der Beste zu sein. Dabei kann sie sich im positiven Sinn zu einer wahren Nervensäge entwickeln, wenn sie den leisesten Verdacht von Verschleppung, von Ausreden und üblem Taktieren wittert. 

Und - von diesen Zeitgenossen gibt es wahrlich genug in ihren Konfliktbereichen. Überhaupt ist es ihr Temperament, mit dem sie ihr ganzes Umfeld mitzureißen scheint. Sie nennt es: "ansteckende Begeisterung".

 

Nichts hasst sie mehr, als wenn der erste Schwung in einer Gummiwand verpufft und die Dinge auf die lange Bank zu geraten scheinen.

 

Die Frage nach ihrer Herkunft beantwortet sie in ihrer speziellen Ausdrucksweise, die für viele Menschen erst einmal gewöhnungsbedürftig erscheint, mit: "Ich stamme aus einer ehrlichen-Haut-Familie!". Mit dieser Antwort scheint sie zu verbinden und gleichzeitig abzugrenzen.

 

Seit frühester Kindheit lernte sie, soziale Verantwortung zu tragen, ohne jetzt auf Details einzugehen. Ehrenämter zu übernehmen, war in ihrer Familie über viele Generationen obligatorisch und einige Bürgermeister unter ihren Vorfahren fühlten sich stets dem Gemeinwohl verpflichtet und weniger ihrer eigenen Versorgungsfrage, wie das heute vielfach üblich ist.

 

In Maintal ist sie 1986 "hängen geblieben" - der Liebe wegen, wie sie sagt. Seit 1990 fühlt sie sich richtig mit der Waldsiedlung verwurzelt, die sie als "gestandene Siedlung", in der all ihre Freunde und Bekannten wohnen, nach besten Kräften mit Zähnen und Klauen vor gravierenden sozialen Veränderung  verteidigt. Mit dem Hauptinvestor der Waldsiedlung und anderer Maintaler Großsiedlungen verbindet sie eine tiefgründige Abneigung, die ihre Ursachen in mehreren skandalösen Vorgängen und daraus resultierenden gerichtlichen Auseinandersetzungen haben. 

Oft bemüht sie im Zusammenhang mit der generellen Thematik verbal ihre Erfahrungen mit Wirtschaftskriminalität und Korruption, deren pilzbefallähnliche Strukturen ihr aus ihrer früheren beruflichen Tätigkeiten nur allzu bekannt sind und weshalb sie auch der Kreditwirtschaft beruflich den Rücken drehte.

 

Ihren Abschluss an einer Frankfurter Wirtschaftsfachschule absolvierte sie 1968, wo sie auch damals den heutigen Professor Harald Seehausen kennen lernte, mit dem sie bis auf den heutigen Tag zahlreiche Projekte verbindet.

 

Ihr besonderes Augenmerk gilt den Erwachsenen ihres Umfeldes und natürlich den Kindern, für die sie sich gewaltig einsetzt. Für sie sind es allerdings keine Kinder im eigentlichen Sinn, sondern "Minimenschen", die nach ihrer Meinung niemanden in der Politik interessieren. Sie würden zur reinen Kostenfrage degradiert und niemand mache sich ernsthaft Gedanken um den Generationenvertrag.

 

Die jetzt 52-jährige Brunhilde Fahr schöpft aus ihrer harten Lebenserfahrung, wenn sie ihren Mitmenschen empfiehlt, Zivilcourage zu zeigen.

 

Für sie ist das gleichbedeutend mit

 

  • jeder Mensch kann etwas erreichen, wenn er selbst Wort hält,

  • wenn er sich zutraut, anzutreten,

  • wenn er sich verantwortlich fühlt und verbindlich handelt

 

und gleichbedeutend mit

 

  • der Teilbarkeit der Macht und dem Anspruch auf den auf ihn selbst entfallenden Anteil.

 

"Zivilcourage setzt aber voraus, dass man selbst eine ehrliche Haut ist", meint Brunhilde Fahr, die nur allzu oft gedanklich die persönlichen Folgen ihres Handels ausklinkt, um den Mut nicht zu verlieren.

Aus ihrem Handeln und ihren zahlreichen Erfolgen resultiert aber auch eine gute Portion Zufriedenheit, die sie in Form von Optimismus an Andere weitergibt. Das Berichten über diese Erfolge betrachtet sie als wichtiges Element zur Stärkung der Zivilcourage, die erst durch die Erfolge zum ermutigenden Rezept für Veränderungen wird.

 

So richtig frustriert und "sauer" kann sie sein, wenn die Ergebnisse wochen- und monatelanger Gruppenarbeit in Schubladen verschwinden und trotz erheblicher Kosten für den Steuerzahler nicht umgesetzt zu werden drohen.

Wo andere resignieren, greift sie zum wiederholten Mal an.

 

Als Leiterin der Elter-/Kind-Gruppe der Waldsiedlung setzte sie zahlreiche Maßnahmen durch, die stets für Schlagzeilen sorgten. Im Parlament und in Ausschüssen erhebt sie immer wieder ihre Stimme und wird nicht müde, die Schwachstellen in Maintals Verwaltung aufzuzeigen. Dazu nutzt sie alle nur möglichen Formen der Überzeugungstechnik.

 

Der Presse ist sie wegen ihrer bohrenden Art bestens bekannt und ihre Texte bringen nicht nur Redakteure gelegentlich ins Schwitzen.

 

Auf ihre größte Schwäche angesprochen, nannte sie dem MTA einmal "Ich haspele manchmal rum, weil ich schon wieder vier Gedanken voraus bin und meine Gesprächspartner da noch gar nicht sein können".

 

Die geborene "Leseratte" liest sich "querbeet" durch, liebt jedoch besonders Hermann Hesse und Walter Benjamin.

Als ihre Helden des Alltages bezeichnete sie einmal "Alle die nicht wegschauen und stets für ihre Mitmenschen arbeiten".

An Maintal störte sie jüngst noch "das fehlende Flair, der unglaubliche Dreck und die ekelhaften gelben Säcke". Ich bin überzeugt davon, dass die Aufzählung heute länger wäre.

Zur Verzweiflung treibt sie "Unehrlichkeit, Scheinheiligkeit, Arroganz, Menschen mit "Fassadenansichten" und "Fassadendenken".

Peinlich ist ihr eigentlich gar nichts - vorausgesetzt, sie kann sich selbst ins Gesicht schauen.

Ihr Lebensmotto beschrieb sie einmal so:

"Dasein ist die Wirklichkeit und die Butter auf dem Brot gehört mir!"

 

Und was sagt Professor Harald Seehausen über Brunhilde Fahr?

 

Frau Fahr ist nicht zu stoppen wenn es um die Interessen von Kindern und Familien geht. Ihre Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit zeichnet sie aus- auch dann, wenn sie den Politikverant- wortlichen auf die Nerven geht. Die Interessen von benachteiligten Familie in der Öffentlichkeit auf den Tisch zu legen, das hat sie vorgenommen. Sie verfolgt dieses politisches Anliegen ohne ihre Person zu schonen. Wir brauchen solche Personen...

 

 

Zum Schluss

 

Wer Brunhilde Fahr zu kennen glaubt, kennt sie nicht wirklich. Täglich entdecke ich neue Facetten an ihr, die ich noch nicht kannte. Sie ist eine warmherzige, sozial engagierte Beschützerin gepeinigter Mitmenschen, die keine eigene Lobby haben. Sie gibt ihr "letztes Hemd" und wird deshalb von etlichen bornierten Widersachern oft mit perfiden Mitteln diskreditiert.

Einen Vorwurf kann ich ihr allerdings nicht ersparen:

Sie kann in ihrem Zorn maßlos sein und wir kamen gewaltig "übers Kreuz", weil sie in einem Moment der Unbeherrschtheit ihre Fassung verlor. Das kann und darf nicht der Stil sein, in dem man miteinander verkehrt. Dennoch überwiegen die guten Seiten, die nach einiger Einsicht auch wieder eine Zusammenarbeit ermöglicht.

 

Ich persönlich wünschte mir noch mehr Mitmenschen mit ihrer Zivilcourage und ihrem Gemeinsinn - jedoch auch mehr Stil und Einfühlungsvermögen.

 

 

 

Karla Köllner

 

 

...die sensible Streitbare

 

Lange bevor ich begann, mich intensiver für die Maintaler Politik zu interessieren, war mir Karla Köllner bereits als menschliche und parlamentarische Ausnahmeerscheinung aufgefallen.

 

Die Art, wie sie den Dingen auf den Grund geht und die Geradlinigkeit, mit der sie ausgemachte Optimierungspotenziale angeht, ist von einer entwaffnenden Aufrichtigkeit geprägt, die bewundernswert ist. Was sie einmal anpackt, bringt sie auch zu einem der Sache angemessenen Abschluss. Wirklich problematisch können für sie eigentlich nur Menschen werden, deren Charaktereigenschaften und Vorgehensweisen sich nicht mit ihrer Lebensart vereinbaren. Rigorose Vorgehensweisen gehören nicht zu ihrem Repertoire und können sie absolut außer Fassung bringen, wenn man ihr damit begegnet. Im Parlament ist sie eine der wirklichen Damen, die damit deutlich aus der Masse der Parlamentarier heraussticht.

 

Zur Person:

 

Geboren ist sie am 9. März 1941 in Schlüchtern. Sie hat noch einen älteren Bruder; ihre ältere Schwester ist leider bereits verstorben.

Sie besuchte  in Schlüchtern die Schule und schloss mit der Mittleren Reife ab. Ihre Berufsausbildung absolvierte sie in Fulda und sie übte ihn anschließend in Fulda, Schlüchtern und Frankfurt aus.

In Frankfurt traf sie ihren Mann wieder, den sie in Schlüchtern in der Schule kennen gelernt hatte und so blieb sie in unserer Region. 1966 heirateten sie und sie wohnten bis 1980 in Dörnigheim, ehe sie nach Hochstadt umzogen. Karla Köllner erfreut sich heute ihrer zwei inzwischen erwachsenen Kinder.

 

Warum gerade die SPD ?

 

1970 - zur Zeit der großen Umbrüche in der deutschen Gesellschaft - erwachte in Karla Köllner das Gefühl, dass es Dinge gab, die man verändern und verbessern müsste. Vorbild war für sie der charismatische Auftritt von Willy Brandt, der unter dem Stichwort "Mehr Demokratie wagen" viele junge Leute bewog, ihren Teil zur Änderung Deutschlands beizutragen.

 

Entsprechend konsequent trat sie nicht nur in die SPD als Partei ein, sondern engagierte sich kommunalpolitisch in der damaligen schnell wachsenden Stadt Dörnigheim. Es war die Zeit, in der viele öffentliche Einrichtungen geschaffen wurden und Bürgermeister Erwin Henkel die damalige liebenswerte Schlaf-Kommune Dörnigheim zur vollwertigen Stadt wachsen ließ. In dieser Zeit galt ihr Engagement besonders der Schaffung von Sozialeinrichtungen wie Kindergärten, Spielplätzen und Sporteinrichtungen.

 

Als der Druck der Nachbarstädte Frankfurt und Hanau auf die Wohnsitzkommunen Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen immer stärker wurde, setzte sie sich stark für die Gründung der Stadt Maintal ein, um den vorgenannten Gemeinden das Schicksal eines Stadtteils Fechenheim in Frankfurt zu ersparen. Unter der Federführung der vier Bürgermeister Erwin Henkel, Georg Krieger, Philipp Ziegler und Günter Hack wurde der Grundstein für die Stadt Maintal gelegt, der der künftigen Stadt Maintal eine gewisse Stärke, aber den beteiligten Gemeinden weiterhin ein hohes Maß an Bürgernähe garantierte.

 

In der Stadt Dörnigheim war sie kurz (bis zur Gebietsreform) als ehrenamtliche Stadträtin tätig und nach Gründung der Stadt Maintal als Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport und Kultur. In diesen Positionen unterstützte sie den weiteren Ausbau von Kindergartenplätzen, Spielplätzen und Sozialeinrichtungen sowie den Ausbau der städtischen Haus-Krankenpflege (durch städtische Pfleggerinnen und Pfleger) die später in die Schaffung des Mobilen Sozialen Hilfsdienstes mündete. Sehr große Unterstützung wurde ihr seinerzeit von der enorm engagierten Sozialarbeiterin Frau Annernarie Doberstein (leider verstorben) zuteil. An Frau Doberstein denkt sie heute noch mit Dank und Hochachtung zurück.

 

Nach den Grundweichenstellungen im sozialen Bereich lenkte sie ihr Engagement auf die Stadtentwicklung (Bau- Umwelt und Stadtentwicklung) um dazu beizutragen, dass die Stadt Maintal an Lebensqualität gewinnt. Sowohl die Begrünung von wichtigen Straßen, als auch die Umgestaltung historischer Bausubstanz besonders in Dörnigheirn und Hochstadt unterstützte sie  maßgeblich mit.

In der Zeit des 1. Stadtrates Dr. Schreiber , mit dem sie nicht immer einer Meinung war, jedoch sein nachhaltiges engagiertes Arbeiten in Maintal schätze, wurden sinnvolle Projekte wie z.B die Kompostieranlage in Dörnigheim geschaffen, deren Bau sie ebenso unterstützte.

 

Bei der Stärkung der städtischen Struktur war es auch nötig die schulischen Angebote zu optimieren. Da die im Prinzip gute, Integrierte Gesamt-Schule nur funktionieren kann, wenn sie auch von der Lehrerschaft engagiert unterstützt wird und das Angebot möglichst als Ganztagsangebot bereitgehalten wird, wirkte sie entgegen der Mehrheitsmeinung in der eigenen Fraktion mit, damit Maintal ein vollwertiges Gymnasium in Bischofsheim erhielt und somit das Schulangebot komplettiert wurde. Auch das Angebot für den Vereins- und Leistungssport wurde in der Zeit nach der Gründung der Stadt Maintal vorangetrieben, wofür beispielhaft die Maintal Halle steht.

 

Städtische Fehlentwicklungen wie der seinerzeitige Bau von "Mainhattan" in Dörnigheirn wurden von ihr gleichermaßen abgelehnt wie die derzeitige Tendenz durch nachträgliche Verdichtung von Wohnsiedlungen die Lebensqualität der Bewohner zu mindern. Bespiele: Weitere Verdichtung im Klingsee-Gebiet, geplante Verdichtung in den Großsiedlungen. Sie bedauert zutiefst, dass sie die genehmigte übermäßige Ausnutzung der Baumaßnahme an der Mainstraße in Dörnigheirn nicht verhindern konnte, sensibilisierte jedoch das Bewusstsein der Öffentlichkeit für dieses Thema.

 

Was ihr besonders wichtig erscheint

 

Besonders wichtig ist ihr der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt Maintal. Dabei hat sich über Parteigrenzen hinweg des Bewusstsein gebildet, dass Anliegen und Nöte der Menschen bei ihr auf ein waches Gehör stoßen. Sie geht Konflikten mit mächtigen Wirtschaftsunternehmen und einem "gelegentlich schläfrigen Magistrat" nicht aus dem Weg. Im Stadtteil Hochstadt wird sie insbesondere als "Kummerkasten und als Sorgentelefon" verstanden, was nach ihrer Meinung auch zu den Aufgaben eines Parlamentariers gehören sollte. Nach diesem Verständnis kommt bei ihr Bürgernähe und praktische Vernunft vor der Partei- und Fraktions-Disziplin. Für Karla Köllner gibt es keine SPD- oder CDU-Versorgung der Bürgerinnen und Bürger, sondern ein vernünftiges Miteinander. Kurzum - sie ist  Sozial engagiert, gradlinig und zukunftsorientiert .

 

Ihre momentanen Ämter und Funktionen

 

Zur Zeit ist Karla Köllner

 

  • Stadtverordnete der SPD im Stadtparlament Maintal (Arbeitsschwerpunkt Bau, Umwelt Stadtentwicklung),

  • stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin,

  • Mitglied in der Verbandskammer (die eine Stimme, die die Stadt Maintal in diesem Gremium hat) des Planungsverbandes Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main,

  • stellvertretende Schriftführerin im SPD Ortsverein Hochstadt,

  • Vorsitzende des Vereins "Freunde und Förderer des DRK Seniorenzentrums Kleeblatt in Maintal".

Natürlich ist sie auch Mitglied in Vereinen, die sich gemeinnützig für Menschen einsetzen.

 

Zum Schluss

 

Auch wenn man glaubt, nun etwas mehr über Karla Köllner zu wissen, so bleibt hierbei doch ein gewisses Fragezeichen im Raum stehen. Wie bei einigen anderen verdienten und engagierten Maintaler Politikerinnen auch scheinen eine ganze Reihe von äußerst erwähnenswerten Aktivitäten unter die Rubrik "das ist doch selbstverständlich" zu fallen.

Bescheiden und mit Fleiß seine Pflichten zu erfüllen, die einem die übernommenen Funktionen auferlegen, wird so zur sehr hohen Lebensform, die unser aller Bewunderung verdient.

 

Am 30. März 2009 wurde Karla Köllner das Bundesverdienstkreuz verliehen.

 

 

 

Karla Köllner

 

Jörg Schuschkow

 

...der sanfte Rebell

 

Wenn man Jörg Schuschkow so neben Wolfram Eschelbach an seiner Abgeordnetenbank sitzen sieht und mitverfolgt, wie er auf die Redebeiträge seiner früheren Parteifreunde und die serienweisen Ablehnungen all seiner Anträge reagiert, denkt man unwillkürlich an eine Art parlamentarischer Isolationshaft.

Als fraktionsloser und parteiloser Abgeordneter hat er kaum Zugang zu den Ausschüssen und Gremien, wie die "Ampel", in denen er sein Wissen und seine Stärken einbringen könnte.

Ein im Zuhörerraum Anwesender meinte in Anbetracht des sehr gemischten Niveaus des Parlamentes

 

Jörg Schuschkow fühlte sich nach der Abwahl der Bürgermeisterin und der sich abzeichnenden "Alleingänge" der Allianzmitglieder zur Kandidatur für das Bürgermeisteramt berufen und scheute weder Kosten noch Mühen, dieses Ziel zu erreichen. Dabei rechnete er sicher insgeheim auf die Unterstützung der CDU, die aber den von seinen Familienbedenken genesenen Erhard Rohrbach überraschend ins Rennen schickte.

 

Dieses in seinen Augen unglaubwürdige Vorgehen veranlasste ihn, der CDU zunächst als Parteivorsitzender und anschließend dann komplett den Rücken zu kehren.

Das brachte ihn in die Situation, in der seine politische Gestaltungsfähigkeit und -kraft von der Wirksamkeit her auf ein Minimum reduziert wurde.

 

Dennoch blieb er all seinen Grundsätzen treu und ist einer der wenigen Abgeordneten, die sich umfassend für die Sorgen und Nöte der Maintaler - besonders der Randgruppen - einsetzt. Er kooperiert damit mit anderen Hoffnungsträgern und arbeitet an einer besseren Zukunft.

 

Wie er wurde, was er ist (Überblick)

 

Persönliches:

04.06.1969 in Hanau geboren, evangelisch

 

Wohnorte:

1969 - 1970 Maulbeerweg 18 in Hochstadt

1970 - heute Weiherstraße 18 in Maintal-Hochstadt

 

Schule:

1976 - 1980 Besuch der Fritz-Schubert-Grundschule in        

                  Maintal-Hochstadt

1980 - 1982 Besuch der Förderstufe der Dietrich-Bonhoeffer-

                  Schule in Maintal-Dörnigheim

1982 - 1989 Besuch des Karl-Rehbein-Gymnasiums in Hanau 

1989           Schulabschluss mit dem Abitur

 

Wehrdienst:

1989 - 1991 Dienst bei der Bundeswehr

 

Studium:

1991           Beginn des Jura-Studium an der Johannes-

                  Gutenberg-Universität in Mainz

1993 - 1994 Unterbrechung des Studiums um die Mutter bei der

                  Rund-um-die-Uhr-Pflege des Großvaters bis zu

                  seinem Tod zu unterstützen

1997           Abschluss des Studiums mit dem 1. Staatsexamen 

1997 - 1999 Referendardienst beim Landgericht Frankfurt, hierbei

                  u.a. ein ½ Jahr beim Rechtsamt der Stadt Maintal

                  beschäftigt

1999           2. Staatsexamen

1999 - heute als Rechtsanwalt in der Kanzlei Pfältzer & Partner

                  in Maintal-Dörnigheim tätig

 

Politik:

August 1999 Eintritt in die CDU mitten in der "Schwarzgeld"-

                   Affäre November

2001            Eintritt als Nachrücker in die Stadtverordneten-

                   versammlung der Stadt Maintal aufgrund der

                   Rücktritte in der CDU-Fraktion wegen der

                   Diehl/Schächer/Wassermann-Affäre

Dez.  2001   Wahl zum Parteivorsitzenden einer durch die Affäre

                   total zerrissenen CDU-Maintal

März - Mai 2003 in vorderster Front in der "Allianz für Maintal"

                   zur Abwahl von Bürgermeisterin Diehl.

14.09.2003   Mit 18,2% als parteiunabhängiger Kandidat bei der

                   Bürgermeisterwahl den dritten Platz erreicht und

                   damit für die Stichwahl ausgeschieden.

 

Die Wurzeln

 

Seine Familie kam ursprünglich aus dem Warthegau, der Provinz Posen in heutigen Polen. Seine Großeltern und Eltern sind aber jeweils zu "deutscher" Zeit geboren, im Kaiserreich bzw. Dritten Reich.

Im 2. Weltkrieg erfolgte dann die Flucht vor der anrückenden Roten Armee nach Westen in die Nähe von Berlin-Ost (DDR). Dem kommunistischen Regime standen seine Großeltern mütterlicherseits und seine Mutter (die im Westen eine Ausbildungsstelle hatte) immer skeptisch gegenüber. Am 17.Juli ist sein Großvater vom Werk Henningsdorf aus mitmarschiert.

 

Auf der väterlichen Seite sah es anders aus. Sein Vater stand der DDR positiv gegenüber, bis er wegen des Lesens von Cowboyromanen ins Gefängnis gesteckt wurde, seine Mutter blieb bis zum Ende der DDR und darüber hinaus überzeugte Kommunistin.

 

Jörg Schuschkows Eltern sind dann zusammen mit den Eltern seiner Mutter kurz vor dem Mauerbau aus der DDR geflohen und nach Hochstadt gekommen. Dort ist er in einer Großfamilie mit Eltern und Großeltern aufgewachsen.

In der DDR blieb Verwandtschaft und so erlebte er diesen Staat auch seit seiner Kindheit zu verschiedenen Anlässen. Aufgrund dieser familiären Erfahrungen und eigenem Erleben stand und steht er allem, was nach Kommunismus riecht, sehr skeptisch gegenüber (z.B. PDS).

 

Wie er zu seiner politischen Tätigkeit kam

 

Er selbst habe nach eigenen Aussagen in der Familie erlebt, dass man immer SPD gewählt hat, hauptsächlich wegen der Erfahrungen in Berlin mit Ernst Reuter, bis zum Abgang von Helmut Schmidt. Danach kam es im Laufe der Regierung von Helmut Kohl in der Familie zu einem Wechsel der Überzeugungen, der schließlich zur CDU geführt hat.

 

Jörg Schuschkow war schon immer politisch interessiert, allerdings fand er nichts, wo er sich hätte betätigen können. Offenherzig bekennt er:

"Ich bin nicht der Mensch für Politik in verrauchten Hinterzimmern, wo es um Parteihackordnungen geht. Ich denke, wie alle jungen Leute, wollte ich was bewegen und zwar schnell.

Im Studium hatte ich mir dann doch überlegt, in die CDU einzutreten, aber mein Patenonkel (und Bruder meiner Großmutter mütterlicherseits) Ernst Schick (derzeit Ehrenvorsitzender der CDU-Maintal), meinte, ich solle mich erst einmal auf das Studium konzentrieren."

 

Außerdem war er nicht oft in Maintal und in Mainz hatte er keine Lust, in eine Partei einzutreten, da ihn Maintal und nicht Mainz interessierte. Die Idee schlief dann ein, weil ihm die Politik der Kohl-Regierung in der 2.Hälfte der 90er Jahre nicht mehr zusagte. Er ist immer noch überzeugt, dass wir ohne Kohl (mit dem er in diesem Punkt voll auf einer Wellenlänge lang) die deutsche Einheit nicht wiederhergestellt hätten, da er der einzige war, der diese historische Chance ergriffen hat - Lafontaine wollte damals nicht. Danach hat Helmut Kohl nach Jörg Schuschkows Ansicht zunehmend die Realitäten aus den Augen verloren und das Wohl Deutschlands unter das Ziel der Einigung Europas gestellt. Er wollte eben als Einiger Deutschlands und Europas in die Geschichte eingehen, nur war für das Zweite die Zeit noch nicht reif.

 

Als dann die Spendenaffäre anfing und er dachte, dass man in der CDU nach Kohl und dem Verlust der Regierungsmacht jetzt einen Neuanfang macht, wollte er dabei helfen und trat in die CDU ein. Er dachte halt, man kann etwas bewegen.

 

Die CDU - die verlorene politische Heimat

 

Für ihn ist CDU (immer noch) die beste Kombination von wirtschaftlicher Kompetenz und sozialem Ausgleich, den es in der Reihe der deutschen Bundesparteien gibt. Allerdings hat die derzeitige CDU nicht mehr viel damit zu tun, wie er meint.

Er denkt dabei eher an die CDU von Adenauer und Erhardt, die uns die soziale Marktwirtschaft geschenkt haben und die ihre Enkel jetzt gerade "platt machen".

 

Die Maintaler CDU ist für ihn inzwischen ein besonders abschreckendes Beispiel. Sie heißt zwar C D U, habe aber mit dem Sinn der Worte nicht mehr viel zu tun. Deswegen fiel ihm die Trennung am Schluss auch leichter.

 

Reines Machtstreben ohne Inhalt ist nichts für Jörg Schuschkow. Er hatte gehofft, die CDU in Maintal zu einer modernen, attraktiven Partei machen zu können. Über Ansätze kam er - wie er heute feststellen muss -  jedoch nicht hinaus, weil "die Altlasten aus der Vergangenheit (Diehl, Feuerbach & Co.) derart in die Gegenwart durchschlugen, dass eine konstruktive Arbeit als Parteichef überhaupt nicht möglich war."

Er war nach eigenem Bekunden die ganze Zeit bemüht, die teils jahrzehntelangen alten Streitigkeiten in der Partei und die Fehler der Vergangenheit wenigstens soweit abzumildern, dass die Fraktion und Partei nicht vollends auseinander gebrochen sind. Dabei hatte er aber den Kopf hinzuhalten für die Rachegelüste der im Zuge der ersten Diehl-Affaire ausgeschiedenen Parteigrößen, z.B. bei Wahlen, wo Frau Diehl und ihre Anhänger von der Delegiertenliste gestrichen wurden. Das hat ihn zwar damals nicht sonderlich aufgeregt, nur regt es ihn heute auf, dass jetzt, wo diese Strategen wieder am Ruder sind und selbst den Kopf hinhalten müssten, plötzlich wieder die Einheit der Partei beschworen wird, die vorher allen angeblich egal war.

 

Einen politischen Standort in dem Sinne hatte Jörg Schuschkow nach eigener Aussage nie.

 

Er war auch als CDU-Parteivorsitzender von Maintal und als Parteimitglied immer seiner Einstellung treu geblieben, nicht gegen seine Überzeugung zu handeln. Als Parteichef musste er sich zwar öfter ein wenig biegen, aber es gab nichts, was er gemacht hat, was er nicht auch vertreten konnte. Dass er oft genug der Parteilinie nicht folgte, wurde ihm auch übel genommen, z.B. als er zugab, Frau Diehl nicht gewählt zu haben.

 

Seine neue politische Heimat

 

"Ich bin politisch da, wo ich eine Chance sehe, etwas besser zu machen. In unserem Land gibt es ein ungeheures Potenzial, aber es wird einerseits nicht genutzt und andererseits erdrückt, weil die politische Klasse nur daran interessiert scheint, sich Vorteile zu verschaffen und irgendwelche Ideologien durchzusetzen, statt sich der Probleme wirklich anzunehmen. Außerdem finde ich, dass man als Politiker nicht zum Sparen auffordern kann, wenn man nicht mit gutem Beispiel vorangeht. Anderen sagen, dass sie verzichten sollen, selber aber an den Pfründen hängen, ist einfach nur unglaubwürdig. Wenn ein Ruck durch die Gesellschaft gehen soll, dann muss der oben anfangen.

 

Erreichte Ziele

 

Das ist für Jörg Schuschkow schwierig zu beantworten. Spontan gefragt, meinte er: "Gar nichts, außer die Abwahl einer Bürgermeisterin erfolgreich betrieben zu haben, um ihren Amtsvorgänger auch zu ihrem Nachfolger zu machen, der das gleiche gemacht hat, weswegen sie abgewählt wurde, nur eben gerissener in der Ausführung war. Leider sind alle anderen Pläne in und wegen dieser unseligen Sache untergegangen."

 

Zukünftige Ziele

 

Das war noch schwieriger zu beantworten. Er ist da noch im Schwebezustand. Er würde gerne weiter etwas für seine Stadt bewerkstelligen, aber alleine sei es schwierig.

Die Frage sei eben, ob sich Leute finden, die bereit sind, einen schweren und arbeitsreichen Weg nur aus Idealismus mit zu gehen, statt immer nur zu jammern, die Entscheidungen aber anderen zu überlassen, weil man selbst zu bequem ist, sich zu rühren. Wenn nicht, wird sich 2006 mit dem Ausscheiden aus der Stadtverordnetenversammlung Politik in Maintal für ihn erledigt haben.

 

Seine Visionen

 

  • "Ganz einfach: Eine Gesellschaft, die es schafft, wirtschaftliche Erfordernisse zu erfüllen und trotzdem soziale Errungenschaften zu erhalten und zu verbessern.

  • Politiker, die wieder Vorbilder sind und nichts von ihrem Volk verlangen, was sie nicht selber zu tun bereit wären.

  • Dazu Wählerinnen und Wähler, die sich engagieren, informieren und kritisch auswählen, wem sie ihre Stimme geben."

 

Ob es das jemals geben wird ...

 

Zum Schluss

 

Mögen die bisherigen Ausführungen der Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit auch etwas zu breiten Raum gehabt haben, die Informationen sind wichtig, um Jörg Schuschkows Wesen und dessen Antrieb zu verstehen.

Mit Jörg Schuschkow sitzt im Parlament ein wahrlich sanfter Rebell, der alleine seiner Überzeugung treu bleibt. Sein Gespür für soziale Schieflagen und seine abgrundtiefe Abneigung gegen jede Art von Verlogenheit und Unaufrichtigkeit macht ihn zum wichtigen Baustein und Regulativ der Maintaler politischen Kultur.

Ich bin eigentlich recht sicher, dass er zusammen mit anderen aufrechten Mitstreitern zur nächsten Kommunalwahl die Voraussetzungen für ein echtes Gegengewicht zur derzeitigen Kommunalpolitik aufbaut.

Mit Jörg Schuschkow und seinen sozialen und gerechten Ansätzen sollte es gelingen, auch aus dem Topf der Wahlmüden Zulauf zu bekommen, damit die Zeiten der 40% Wahlbeteiligung endlich um sind.

Dazu wünsche ich ihm viel Erfolg!

 

 

 

Irmela Koch

Der Glaube versetzt Berge

 

Die Stadt Maintal richtete vor einigen Jahren einen "Frauenhain" ein, in dem für besonders verdiente Mitbürgerinnen ein Baum gepflanzt wird, um ihr Engagement mit einem lebenden Zeugnis zu würdigen. 2004 wurde eine Linde für Irmela Koch gepflanzt.

 

Christina Biermann-Müller hielt die Laudatio und ich übernehme ihre Worte, damit auch die Zwischentöne nicht verloren gehen.

 

Liebe Irmela,

 

ich freue mich, dass ich heute für dich, unsere dienstälteste Ehrenamtliche in der Kirchengemeinde Wachenbuchen, die Laudatio halten darf. Ich freue mich, dass diese Linde heute für dich gepflanzt wird.

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

 

während ich diese Laudatio entwarf, rief Irmela Koch bei mir an und sagte: "Mach´ die Hälfte, mach´s kurz, denn es ist so kalt."

 

Ja, so ist sie - offen, ehrlich, geradeheraus und bescheiden. Also mache ich nur die Hälfte und lasse die ganzen Jahreszahlen weg.

Hier eine Liste ihrer Aktivitäten:

-  Kindergottesdienst

-  Krippenspiele

-  Bastelkreis

-  Frauenkreis

-  Eine-Welt-Aktion

-  Partnerschaft mit der früheren DDR-Gemeinde Trebnitz

-  Partnerschaft mit einer Behindertengruppe aus Hephata

-  Besuche im Martin-Luther-Stift

-  Beratungsdienste

-  Aufnahme von Gästen beim Kirchentag

-  Frauengottesdienste

-  Weltgebetstag

 

Das war die Hälfte!

 

"Du kannst das", hat sie vielen Frauen gesagt, auch mir, wenn wir gezweifelt haben an unseren Fähigkeiten und hat uns so aufgerichtet, unterstützt und gestärkt.

Lange Jahre gestalten wir zusammen den Frauenkreis unserer Kirchegemeinde. Ohne große absprachen funktioniert unsere Zusammenarbeit, ich habe eine Geschichte und sie ein passendes Gedicht dazu oder ein Lied.

 

De Bastelkreis hat sie gegründet, ist auf Ausstellungen gefahren, hat Kurse mitgemacht, viele Ideen gesammelt und Basare eingerichtet. "Manche DM bzw. machen Euro haben wir für "Brot für die Welt" gebastelt und gebacken", hat sie mir erzählt. Drei Altardecken und zwei Antependien sind u.a. in der Bastelkreiszeit entstanden.

Ihre ehrenamtlichen Aktivitäten hat sie nie als ein Opfer verstanden, sondern als etwas, das sie persönlich weitergebracht hat.

Das diesjährige Thema des Weltgebetstages ist: "Im Glauben gestalten Frauen Zukunft". Irmela Koch hat die Weltgebetstagsgottesdienste nicht nur viele Jahre vorbereitet, sondern dieses Thema könnte auch über ihrem Leben stehen. Sie ist eine Frau, die glaubt, die das Positive sieht, die mutig ist und Mut macht. Eine Frau, die gestaltet, kreativ ist, manchmal "den Schalk im Nacken hat", kritisch ist und hartnäckig, wenn sie etwas will. eine Frau, die auffordert zu reden, zu diskutieren, zu glauben und die Zukunft zu gestalten.

Ein Werk von ihr habe ich mitgebracht und das ist sie. dieser Kanzelbehang hängt jetzt in der Passionszeit in unserer Kirche. Das ist Irmela, mit der Dornenkrone, mit ihrem Leiden, aber in der Mitte auf violettem Grund, der Kirche- und Frauenfarbe, "Für euch".

Wenn sie in dieser Zeit mal in der Wachenbuchener Kirche sein sollten und die Predigt des Pfarrers mal nicht so ist, dann schauen sie einfach ein wenig tiefer auf dieses Antependium von Irmela Koch und dann wissen sie, was christliches Leben ist.

Danke!

 

 

Irmela Koch

 

Hildegard Janson

 

Fels in der Brandung

 

Im Maintaler Frauenhain verewigt ist Hildegard Janson, die sich ehrenamtlich besonders für Dienste in der Kirchengemeinde Maria Königin in Maintal einsetzt.

 

Anlässlich der Baumpflanzaktion hielt ihr Christa Fritzsche die folgende Laudatio:

 

Sie wurde am 22.05.1960 in Hanau geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie mit ihrer älteren Schwester Christine, ihren Eltern und der Großmutter in Dörnigheim.

 

Nach der Schulzeit machte sie im Vinzenzkrankenhaus in Hanau eine Lehre als Krankenschwester, wo sie danach auch weiter als Krankenschwester arbeitete. 1985 heiratete Frau Janson den Chemiemeister Thomas Janson. Die Familie wurde dann mit der Geburt von Sohn Simon 1988 und Tochter Lisa 1992 komplett.

 

Familie Janson lebte, als ich in den dienst der Kirchengemeinde trat, im Jahr 1999 mit drei Generationen unter einem Dach; und das Management lag zum großen Teil in Frau Jansons Händen. Liebevoll versorgte sie zusammen mit ihrer Mutter die Großmutter und nachdem die häusliche Pflege nicht mehr ausreichte und diese nach Hanau in ein Pflegeheim kam, war Frau Janson beim geringsten Problem zur Stelle, um sicherzustellen, dass die Großmutter optimal versorgt war. Zudem war und ist sie noch immer im Nachtdienst des Vinzenzkrankenhauses tätig - zwar in Teilzeit - aber trotzdem war sie alles in allem rund um die Uhr im Dienst.

 

Bai all dieser Arbeit ist dann noch die Kirchengemeinde und da ist Frau Janson nicht weg zu denken, das kann ich selbst aus eigener Erfahrung sagen. Wie oft habe ich bei ihr angerufen und um Hilfe gebeten, wenn sie sich gerade mal nach einem Nachtdienst hingelegt hatte. Da war es kein Thema: Frau Janson stand binnen kürzester Zeit in meinem Büro mit der Frage: "Wo kann ich helfen?"

Sie ist meine "rechte Hand" und oft habe ich mich schon gefragt: "Wie schafft sie das alles?"

Da ist ein Ministrant abzuholen, die Frauengemeinschaft hat ihren Monatsgottesdienst, den sie mit mir zusammen vorbereitet, der Kindergottesdienstkreis, bei dem sie in Dörnigheim die Frau der ersten Stunde war, obwohl sie meinte: "Mit Kindern kann ich nicht", was natürlich nicht stimmt. Den Weltgebetstag gestaltet sie in jedem Jahr mit.

 

Habe ich mal Kummer, dann ist sie auch für mich da und hört mir zu. Jedes Jahr muss das Pfarrfest organisiert werden. Sie hat alles im Griff und findet auch Leute, die mithelfen, weil sie knallhart sagt: "Wenn keiner hilft, gibt´s kein Fest!" Und dann klappt alles. sie ist nicht immer bequem, auch nicht für mich; sie hinterfragt, was sie nicht versteht oder einsieht und da kann man sich bei ihr nicht hinter diplomatischen Floskeln verbergen; da ist offene und ehrliche Stellungnahme gefordert. Ihre Ehrlichkeit schätze ich besonders.

 

Nachdem Ihre Großmutter 2002 im Alter von 99 Jahren gestorben war, hatte sie etwas "Luft", wie man so schön sagt und diese stellte sie dann wieder der Kirchengemeinde zur Verfügung. Da in unserer Gemeinde bis November 2003 kein Pfarrgemeinderat tätig war, kümmerte sie sich trotzdem weiter um den Arbeitskreis Jugend und Familie und verhinderte so mit einigen Aktiven das Auseinanderbrechen. Sie war der Integrator.

 

Seit November 2003 ist Frau Janson im Vorstand des neuen Pfarrgemeinderates und das Haus ist bestellt. Sie kümmert sich um neue Gottesdienstformen und setzt sich noch intensiver für das Gemeindeleben ein. Auch ihr Mann und ihre Kinder sind aktiv in der Gemeinde tätig und zwar mit Überzeugung aus dem Glauben heraus. Frau Janson ist bei alledem keine arbeitswütige Aktivistin, vielmehr ist es ihr Glaube, der sie antreibt.

 

Es hat mich sehr berührt, als sie einmal zu einer Mitstreiterin, die ihren Frust über den ehrenamtlichen Dienst in der Gemeinde äußerte, sinngemäß sagte: "Die Mitarbeiter der Gemeinde sind austauschbar, aber die Gemeinde bleibt, und wir alle sind schließlich Glieder des einen Leibes, wie Paulus sagt und befähigt dazu, Glauben weiter zu geben."

 

Ich bin sehr froh darüber, dass ich Frau Janson auch im Namen der Pfarrei Maria Königin die Laudatio halten durfte und hoffe, dass sie weiter - angetrieben durch den heiligen Geist - Dinge ins Rollen bringt.

Ich wünsche ihr für die Zukunft viel Kraft für alles, was noch ansteht und Gottes reichen Segen bei ihrer Arbeit in der Familie, im Vinzenzkrankenhaus und in der Gemeinde.

 

CHRISTA FRITZSCHE

 

Ohne das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, bei denen die Gemeinschaft vor den eigenen Interessen rangiert, würde in vielen Bereichen das Gemeinschaftsleben stark reduziert sein oder gar zusammenbrechen. Frau Janson und ihrer Familie gilt deshalb unser aller Dank.

 

 

 

Bild folgt

 

Uta Eigner

 

Zuhören und anpacken

 

Uta Eigner ist ebenfalls als sehr aktive Christin in Maintal.

 

Die Laudatio für Uta Eigner hielt Ines Fetzer

 

Wenn wir heute für Sie, liebe Frau Eigner, einen Baum pflanzen, dann ist das besonders passend. Denn Bäume haben für Sie eine besondere Bedeutung von Kindheit an.

 

Damals in Hirnbach war es ein Kirschbaum, in dem sie immer saßen, wenn Sie für sich sein wollten und Zeit brauchten zum Nachdenken über Gott und die Welt. Dort in Hirnbach liegen die Wurzeln für das hohe Engagement, das Sie von Jugend an für die Menschen und für Gott entwickelt haben. Dabei war es für Sie gar nicht unbedingt naheliegend, dass Sie sich für die Kirchen engagieren sollten. Ihre Familie hätte andere Wege nahegelegt. Doch Sie fühlten sich wohl im Gottesdienst, fanden dort Heimat und behielten, was Sie erlebten und woran Sie glaubten nicht für sich, sondern vermittelten es weiter an andere. Kindergruppen, Kirchenchor, Krippenspiele und Weltgebetstagsarbeit waren Stationen auf ihrem Wege, an den verschiedenen Orten an denen Sie lebten.

 

Als Sie 1971 nach Dörnigheim kamen, war es klar, dass sie sich wieder für andere engagieren würden. Zunächst traten Sie dem Kirchenchor bei, weil Singen schon immer eine ihrer Leidenschaften war, dann machten sie sich im Herbst 1971 daran mit Pfarrer Drüner und zwei weiteren Ehrenamtlichen einen Besuchsdienst zu gründen, dem Sie noch heute angehören. Zunächst waren es 10-15 Geburtstagsbesuche, die monatlich auf die drei Ehrenamtlichen verteilt wurden. Doch Dörnigheim wuchs, die Zahl der zu Besuchenden auch und ebenso der Besuchsdienst. Wie vielen Menschen Sie gratulierten, zuhörten, Trost und Rat gaben, wissen Sie vermutlich nicht, aber es waren viele, um die Sie sich kümmerten auch über einen Besuch hinaus.

 

Auch die Aufgaben des Besuchsdienstes wuchsen, Seniorennachmittage wurden gestaltet, an deren Organisation Uta Eigner immer maßgeblich beteiligt gewesen ist. Ihr Herz, liebe Frau Eigner, schlug immer auch für die Kinder. zunächst beteiligten Sie sich an den Ferienspielen der Stadt, später kamen Sie durch die Begleitung Ihrer Töchter zum Kindergottesdienst. Als 1976 Pfarrerin Brauer die Kinderkirche am Samstagnach- mittag gründete, haben Sie mitgemacht und nach dem Weggang der Pfarrerin 1977 20 Jahre lang die Kinderkirche mit wechselnden Mitarbeiterinnen geleitet.

 

Durch Fortbildungskurse in Schönberg und Kinderkirchentage lernten Sie andere Frauen in der Umgebung kenne, die das gleiche Ziel verfolgten wie sie, nämlich anderen zur Seite zu stehen und sie für den christlichen Glauben zu begeistern. So wurde ein gemeinsamer Eine-Welt-Verkauf auf dem Hanauer Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen, aus dem sich ein wöchentlicher Verkauf im Evang. Gemeindezentrum entwickelte. Informiertes Einkaufen und die Gemeinschaft von Christen über Kontinente hinweg stand für Sie im Vordergrund, auch als Sie zum Eine-Welt-Laden in Großauheirn wechselten. Dass Christsein weltumfassend ist und wir füreinander einstehen, kannten Sie aus jahrzehntelanger Mitarbeit beim Weltgebetstag der Frauen. Auch hier blieben Sie nicht bei bloßer Teilhabe. Sie machten Fortbildungen und organisierten die Gottesdienste und blieben der kirchlichen Frauenarbeit auch sonst verbunden, sei es beim Kreisfrauentreffen, sei es beim Treffpunkt Frauenarbeit.

 

Daneben war die Partnerschaft unserer Gemeinde zu einer Wohngruppe in Hephata für Sie von besonderer Bedeutung. Der Kontakt zu den Behinderten ist über Jahre gewachsen und Sie waren in dieser Partnerschaft immer eine treibende Kraft.

Dennoch die Jüngsten und die Alten haben ihnen besonders am Herzen gelegen. Sie engagierten sich im Schulelternbeirat, solange sie Schulkinder hatten, und sind Mitglied im Seniorenbeirat seit 20 Jahren bis heute. Dass ihr Engagement nie nur aus mitreden, sondern immer auch aus Mittun bestand, zeigt ein letztes Beispiel aus ihrer langjährigen Arbeit. Als in der Altenwohnanlage niemand mehr da war, der Kaffeenachmittage veranstalten konnte, haben Sie das im Auftrag des Seniorenbeirats übernommen und sind dort immer zur Stelle, wenn Not am Mann bzw. an der Frau ist.

 

Gelebter Glaube heißt Menschen zur Seite stehen, so haben Sie es immer verstanden und gelebt, und so haben sie als Mensch verwurzelt in Gott reiche Frucht gebracht. In diesem Sinne möge Ihr Baum, liebe Uta Eigner, so wie Sie selbst ein Zeichen göttlichen Segens sein.

 

INES FETZER

 

 

 

 

 

Bild folgt

 

Christina

Biermann-Müller

 

An der Seite des Pfarrers

 

Der Frauenhain der Stadt Maintal wurde 2004 um einen Baum zu Ehren von Christina Biermann-Müller bereichert. Zu diesem Anlass hielt Anke Menk die Laudatio.

 

Anm.:  Für Menschen, die sich effizient über die Arbeit und den hohen Stellenwert von Christina Biermann-Müller in der Kirchen- gemeinde Wachenbuchen informieren möchten, habe ich die entsprechenden Textpassagen fett unterlegt, denn aturgemäß enthält eine Laudatio für ein Mitglied der Kirchengemeinde sehr viel Pathos, der ein umfassendes Stimmungsbild erzeugt.

 

Bäume wachsen nicht in den Himmel, aber sie können ein Stück Himmel auf Erden sein.

 

Ein Leben ohne Bäume, das kann ich mir nicht denken. Bäume - sie geben uns Luft zum Atmen, wasser zum Leben, Wärme und Kühle, Saat und Ernte. Ein Baum hat alle Eigenschaften, die sich ein Mensch gerne wünscht. Er nimmt Schicksalsschläge und Blitzschläge hin, ohne gefällt zu werden. Er ist auch im Alter noch ansehnlich und stark und trägt Früchte. Er überdauert dei Zeiten, indem er sich immer wieder regeneriert. Er überdauert, wenn er gesund bleibt, mehr als ein Menschenleben.

 

Wenn wir einen Baum pflanzen, dann können wir ein Stück Zukunft gestalten. Zukunft gestalten, in der Gegenwart verantwortungsbewusst leben mit dem Blick über den eigenen Horizont hinaus, das war und ist Dir, liebe Christina, wichtig. Du legst dabei immer wieder Wert auf gemeinschaftliches Handeln, das keinen außen vor lässt. So ist die heutige Aktion, bei der wir gemeinsam Bäume pflanzen, eine schöne Geste, die dich nicht nur ehrt, sondern Dich sicher auch freut. Ich jedenfalls freue mich von herzen, dass man Dich vorgeschlagen hat, denn ich denke, Du hast diese Anerkennung für Deine wertvolle Arbeit, die uns alle immer wieder bereichert, wirklich verdient.

 

Werfen wir eine Blick auf Deinen Lebenslauf.

 

Am 29.7.1960 wurdest Du in Eschwege geboren. Mit vier bist Du bereits zum Kindergottesdienst gegangen und hast die Kindergottesdienstarbeit dann später über Jahre aktiv mitgestaltet.

Neben der Schule warst Du bei Einsätzen der Campingkirche engagiert, zuletzt  zusammen mit Deinem heutigen Ehemann Pfarrer Helmut Müller. Helmut hast Du während Deines Sozialpädagogik-Studiums kennen gelernt, das Du von 1979 - 1982 in Siegen absolviert hast. 1982 seid Ihr gemeinsam nach Wachenbuchen gezogen, wo Helmut bis heute die Pfarrerstelle inne hat. 1983 wurde euer erster Sohn Tobias geboren und von 1984 - 1985 hast Du Dein Anerkennungsjahr in der Kita Vilbeler Straße in Dörnigheim gemacht. Es folgten noch drei weitere Kinder - Jakob, Lina und Paul, denen Du neben Deinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten viel Liebe und Nestwärme gibst.

 

In den achtziger Jahren bereits begann die gemeinsame Frauenkreisarbeit mit Irmela Koch in der ev. Kirchengemeinde in Wachenbuchen. Es ist immer wieder schön, mitzuerleben, mit wie viel Freude und Begeisterung die älteren Frauen mittwochs ins Gemeindehaus kommen, um gemeinsam mit euch einen Nachmittag zu verbringen. Gleichzeitig hat in diesen Jahren auch die Weltgebetstags- arbeit begonnen, die Du bis heute intensiv vorbereitest und mit Frauen Deiner Kirchengemeinde gestaltest.

 

Ein jährlicher von Frauen vorbereiteter Pfingstgottesdienst ergänzt das Programm. Man kann wirklich sagen, dass die Frauenarbeit in unserer Kirchengemeinde ohne Dich nicht denkbar wäre, oder sagen wir besser in Deiner liebevollen festen Hand ist. Und das ehrenamtlich und unentgeltlich.

 

Darüber hinaus arbeitest Du mit im Team des Pfarrfrauen- dienstes der ev. Kirche in Kurhessen-Waldeck und bist Mitglied im Frauenbeirat der Stadt Maintal. In der Büchertalschule machst du Büchereidienst und zeigst Einsatzbereitschaft und Zivilcourage, wenn es um das Wohl der Schüler geht. Die Büchertalschule diente beim letzten Kirchentag als Quartier für eine große Anzahl Besucher. auch wenn Dich die Arbeit in der Betreuungsgruppe viel Kraft gekostet hat, hattest Du viel Spaß daran und hast durch zwischenmenschliche Begegnungen und Gespräche viel zurück bekommen. Das Team der Kinderwoche Wachenbuchen, Träger des Jugendpreises der Stadt Maintal, profitiert seit ein paar Jahren von Deiner Mitarbeit. Manchmal findest Du ein wenig Entspannung bei Deinen Hobbies Tanzen, Basteln, Gymnastik und Lesen.

 

Das wertvollste bei all Deinem Einsatz und deiner Schaffenskraft ist für mich aber die Tatsache, dass Du immer Zeit und ein offenes Ohr für Deine Mitmenschen hast. Du bist da, wenn man Dich braucht und hörst zu. Eigenschaften, die eine wahren Seelsorger ausmachen. Du bist zur rechten Zeit am rechten Ort und hast ein Gespür für das, was wesentlich und wichtig ist. Du bist eine Frau der Tat, schiebst Dinge nicht auf die lange Bank, sondern Du handelst - und das ist verantwortungsvoll.

Du bist eine Frau, die gerne gemeinschaftlich agiert, du liebst das Team und kennst seine Stärken. Mit Dir kann man wunderbar feiern, lachen und weinen. du hast ein großes Herz, bist eine wunderbare Freundin.

 

Die diesjährige Baumpflanzaktion ist eine schöne Fortsetzung unserer Weltgebetstagsarbeit, die am Freitag mit dem Weltgebetstagsgottesdienst abschloss. Gemeinsam im Glauben Zukunft gestalten war das diesjährige Motto, ausgewählt von den Frauen aus Panama.

Ein Baum, gefestigt in der Mutter Erde, gehalten, beschützt und bewegt von Frauenhänden. Baum des Lebens, tief verwurzelt, ausgespannt zwischen Himmel und Erde als Kreuz. Zärtliche Hände berühren die erde und gestalten behutsam die Zukunft der Welt. So die kurze Beschreibung des Titelbildes, das einige von Ihnen sicher noch vor Augen haben. Der Glaube ist es, der und Kraft gibt, nicht zu resignieren, sondern uns zusammen zu tun, dabei zu wachsen und Zukunft zu gestalten. aus diesem Glauben heraus mit dir zusammen zu arbeiten, darauf freue ich mich.

 

Und wirklich schön wäre es, wenn wir manchmal ein bisschen zeit fänden, Deinen Baum zu besuchen, ihn wachsen zu sehen, seinen Schatten zu genießen und dabei zu erspüren, dass so ein Baum wirklich ein Stückchen Himmel auf Erden ist.

 

In diesem Sinne im Namen aller Maintaler Frauen

Danke!

 

ANKE MENK

 

 

 

Editha Kaudelka

 

Ohne Kinder ist ihr Leben nicht vorstellbar

 

Editha Kaudelka ist ehrenamtliche Kinderbeauftragte in Maintal / Zu jeder Tageszeit bereit zum Helfen

Von Christine Semmler

 

Maintal · 11. Januar · Ein chinesischer Gong steht neben dem schönen alten Klavier, auf dem Boden liegen Trommelschlegel. Unzählige Instrumente zieren das Musikzimmer Editha Kaudelkas Konzertzither, Steel Drums, diverse Rasseln. "Probieren Sie ruhig alles aus", ermutigt die Maintaler Kinderbeauftragte ihre Gäste. Aus der Stereoanlage tönt "Ein schöner Tag", gesungen von der Enkelin Anna Otto. Auf die ist sie besonders stolz. Inzwischen deckt die emsige, 75 Jahre alte Dame den Tisch. Bald brennt die Bienenwachskerze, der Tee duftet, Gebäck steht bereit. Erst jetzt hat sie Ruhe, setzt sich hin und erzählt aus ihrem Leben.

 

Geboren sei sie in Schlesien, erzählt sie, am 26. Oktober 1929. Schon früh war ihr die eigene Bestimmung klar. "Ich wusste schon mit zehn Jahren, dass ich Kindergärtnerin werden wollte", sagt sie. Gegen den Willen der Eltern ging sie, inmitten der Kriegswirren, alleine nach Magdeburg, um die Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Damals war sie gerade 16 Jahre alt. Editha Kaudelka hat an vielen Orten gewohnt, bevor sie Anfang der 60er Jahre nach Maintal kam. In Schönbeck, Wernigerode, im Harz und in Hamburg arbeitete sie in ihrem Beruf als Erzieherin, leitete schon mit 23 Jahren einen Kindergarten, mit 25 ein Kinderheim. Auch mit sehr schwierigen Kindern, sagt sie, sei sie immer "gut zurecht gekommen".

 

1954 nahm sie ein eigenes Pflegekind auf: Sieglinde Otto, Mutter ihrer gesangstalentierten Enkelin. Ein Stellenangebot führte sie schließlich nach Dörnigheim. 1961 leitete sie den ersten Gemeindekindergarten in der Kirchstraße. Beim Aufbau der Kindertagesstätten Siemensallee und Eichendorffstraße war sie maßgeblich beteiligt, letzteren leitete sie 25 Jahre lang. Immer war die Alleinstehende auch außerhalb ihres eigentlichen Arbeitsbereiches sehr aktiv. Sie gründete unter anderem Theatergruppen, veranstaltete kulturelle Feiern in Krankenhäusern und Altenwohnheimen, arbeitete in der Kinder- und Jugendarbeit der katholischen Kirche. Da war es fast logische Folge, dass die "gute Seele" Maintals nach der Rente im Jahr 1990 nicht still sitzen konnte.

 

Im Anschluss nahm sie den Job als ehrenamtliche Kinderbeauftragte an. Nach inzwischen 14 Jahren ist sie heute die dienstälteste Amtsvertreterin in Hessen. Ans Aufhören denkt die agile Dörnigheimerin nicht: "So lange ich gesund bin, möchte ich Kinderbeauftragte bleiben", sagt sie. Die Arbeit macht ihr Spaß. Dass ihr Terminplan randvoll gefüllt ist, stört sie gar nicht. "Wenn ich zu Hause sitzen müsste, das wäre eine Strafe für mich", meint sie. "Ich brauche es, für andere da zu sein und weiterzugeben, was ich weiß." Im Dienste der Kinder bietet sie Sprechstunden an allen Maintaler Grundschulen an. Montags zwischen 14 und 17 Uhr steht sie Kindern und Eltern telefonisch zur Verfügung, berät oder vermittelt Hilfesuchende an die zuständigen Stellen. Einen Feierabend kennt die rege Frau nicht. "Wenn ein Kind anruft und weint, weil die Eltern sich schlagen, dann gehe ich auch nachts noch raus", meint sie. Selbst die schwierigsten Situationen bewältige sie "nur mit Ruhe. Und mit sehr viel Geduld." Dieser Service, erklärt sie, werde in allen Stadtteilen gut angenommen.

 

Editha Kaudelka ist beliebt. Zahlreiche Dankesanrufe und liebevolle Kinderbriefe sind Indizien dafür. "Und zu meinem 75. Geburtstag kamen viele Leute von außerhalb, um mich zu sehen", freut sie sich.

 

Weites Aufgabenfeld

 

Ein Auszug ihrer vielen Tätigkeiten: In der lokalen Agenda-Gruppe vertritt Editha Kaudelka die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Sie betreut die Aktion "Kinder beraten den Bürgermeister" und ist Initiatorin der Schüler-"Forschergruppe", die sich für kinderfreundliche Betriebe in Maintal einsetzt. Ihr Anliegen: "Kinder sollen lernen zu sagen, was sie wollen." In der Kirchengemeinde bietet sie Kommunionsunterricht an, gibt Hausaufgabenhilfe, organisiert den Weltkindertag mit, fühlt sich auch für Trauerbegleitung in den betreuten Familien verantwortlich. Darüber hinaus bleibt der Maintalerin sogar Zeit für ein Hobby. Vor 35 Jahren hat sie den "Akkordeon- und Trachtenclub" gegründet, regelmäßig trifft sie sich mit weiteren Senioren zum gemeinsamen Akkordeonspiel. Die musische Komponente wird bei der Maintalerin großgeschrieben - auch in der Kinderarbeit. In Tagesstätten und Schulen oder in ihrem schönen Musikzimmer lehrt sie musikalische Früherziehung, lässt Gong, Rasseln und Zither erklingen, übt Volkstänze ein. Vielleicht ist das auch eines der Erfolgsrezepte, warum ihre Schützlinge sie so lieben: "Mit Musik", sagt sie, "kommt man ganz nah an das Kind heran."

 

Dirk Müller würdigte Editha Kaudelka zum 75. Geburtstag wie folgt:

 

Die "gute Seele" der Maintaler Kinder 

Kinderbeauftragte Editha Kaudelka feiert heute ihren 75. Geburtstag - unermüdlich im Einsatz

Maintal(dm). - Auch den warmherzigen Begriff von der "guten Seele" hätte das Goethe-Institut zum "schönsten deutschen Wort" erklären können, denn klingt er nicht genauso innig wie das Siegerwort "Habseligkeiten" sowie die zweit- und drittplatzierten Begriffe "Geborgenheit" und "lieben"? Und außerdem passt er: Maintals "gute Seele" Editha Kaudelka feiert heute ihren 75. Geburtstag. 

Seit 1991 ist die geborene Magdeburgerin Kinderbeauftragte der Stadt Maintal - und damit auch die dienstälteste Hessens. Viele Lebensstation hat Editha Kaudelka hinter sich, doch immer spielten Kinder eine große Rolle. Im Jahr 1949 leitete sie, kaum 20-jährig, bereits ein Kinderheim im Harz, bevor sie in Hamburg bis 1959 in einem Kindergarten tätig war. Im Jahr 1960 erfolgte der Umzug nach Dörnigheim. Hier übernahm sie ihre erste Kita-Gruppe in der alten Schule (heute Polizei), und engagierte sich beim Bau der Kita Siemensallee und später auch bei der Entstehung der Kita Vilbeler Straße. Fast ein Vierteljahrhundert, von 1965 bis 1989, war sie dann Leiterin der Kita Eichendorffstraße. Mit ihrem Eintritt in den "Un-Ruhestand" erklärte sie sich sofort bereit, ehrenamtlich weiter für das Wohl der Kinder einzutreten. 

Als Kinderbeauftragte fühlt sie sich prinzipiell für alle Kinder in Maintal zuständig, hat immer ein offenes Ohr, spielt auch schon mal "Feuerwehr", macht Haus- und Familienbesuche und vermittelt im Notfall auch notwendige Kontaktstellen und Hilfsadressen. Denn das tägliche Wirken als Kinderbeauftragte bedeutet auch harte Arbeit, viel Zuhören, viel Einfühlungsvermögen sowie das Bohren "dicker Bretter". Über ihr Ehrenamt bei der Stadt hinaus ist Editha Kaudelka seit vielen Jahren in der Katholischen Kirchengemeinde Allerheiligen aktiv. Außerdem kann sie auf das bereits 35-jährige Bestehen des von ihr gegründeten Akkordeon- und Trachtenklubs verweisen, mit dem sie vor allem den Volkstanz pflegt, den sie nach wie vor führt und für den sie immer wieder eine Vielzahl an Kindern gewinnt, die so schon frühzeitig musische Freude an Musik und Bewegung erfahren. So ist der agilen 75-Jährigen auch die musikalische Früherziehung, die sie an Maintaler Kitas und Grundschulen unterrichtet, ein großes Anliegen. Auch die Kinder-"Forschergruppe" und der "Maintalix" für kinderfreundliche Betriebe in Maintal gehen auf ihr Engagement zurück. Seit einigen Jahren führt sie auch mit viel Erfolg das Projekt Hausaufgabenhilfe für Asylbewerberkinder. Bei so viel unermüdlichem Einsatz für Kinder ist es kein Wunder, dass auch ihre Tochter Siegi Otto als Leiterin der Kita Kilianstädter Straße in Wachenbuchen in ihre Fußstapfen getreten ist. "Editha Kaudelka ist keine Kinderbeauftragte, wie man sie allgemein kennt", würdigte Bürgermeister Erhard Rohrbach schon zum 70. die "gute Seele" aller Maintaler Kinder. 

Gut gelaunt und hartnäckig

Groß geschrieben hat Editha Kaudelka immer ihren Durchsetzungswillen, denn einerseits muss man sie einfach gern haben, andererseits kann sie in der Sache durchaus hart streiten, wenn es um ihre Ziele im Sinne der Kinder geht. So zählt Hartnäckigkeit neben ihrer ansteckenden guten Laune nach wie vor zu Editha Kaudelkas Haupteigenschaften. Zum heutigen Jubeltag feiert das immerjunge "Geburtstagskind" übrigens im kleinen Kreis. Alle Freunde und Bekannte sind aber eingeladen zur großen Geburtstagsparty am Samstag, 6. November, ab 11 Uhr im Gemeindehaus der Pfarrei Allerheiligen, Eichendorffstraße in Dörnigheim. Der Tagesanzeiger schließt sich allen Gratulationen an und wünscht "unserer Editha" noch viele schöne, gesunde und arbeitsame Jahre - die Kinder brauchen Dich!

 

 

 

 

Jennifer Gutberlet

 

 

... Stark-Leisterin mit klaren Vorstellungen

 

Wer sie im Parlament, in Sitzungen und in Versammlungen bisher erlebt hat, der erkennt sofort ihr außerordentliches Talent, Argumente schnell und zielsicher zu analysieren und treffend, oft auch richtig stechend zu kontern. Wen wundert es, dass sie auch in den eigenen Reihen gern und oft erfolgreich taktiert, um Dinge in Richtungen zu lenken, von denen sie überzeugt ist. Das ist auch völlig legitim, wenn dabei bestimmte Regeln beachtet werden.

 

In der SPD-Fraktion bewältigt sie praktisch den größten Teil der Arbeit, damit alle Stadtverordneten ihrer Aufgabe entsprechend informiert sind und alle Anträge und Formalitäten zur jeweiligen Parlamentssitzung komplett und termingerecht vorliegen.

 

Dass sie eine sehr enge Arbeitseinheit mit dem Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Kaiser bildet, ist zwangsläufig und sie wird daher auch von vielen Parlamentariern zur "Fraktionsspitze" der SPD gezählt. Es ist kein Geheimnis, dass beide ganz wesentlich die Richtung und das Vorgehen prägen, wobei Jennifer Gutberlet von der langjährigen Erfahrung Kaisers als Stadtverordnetenvorsteher und Fraktionsvorsitzendem profitiert.

 

Jennifer Gutberlet ist in der SPD Maintal und auch im gesamten Parlament eine feste Größe, die gerade für den jungen Teil der im Schnitt doch recht betagten derzeitigen Fraktion ein Vorbild für Leistungs- bereitschaft und zielstrebiger Umsetzung von Absichten ist.

 

Zur Person

 

Jennifer Gutberlet ist 17.12.1975 in Frankfurt geboren. Ihr schulischer Werdegang und ihre Ausbildung zeigen folgende Stationen auf:

  • 1982 - 1986 Grundschule Waldschule Bischofsheim

  • 1986 - 1992 Erich-Kästner Gesamtschule Bischofsheim

  • 1992 - 1995 Albert-Einstein Gymnasium Bischofsheim

  • 1995 - Abitur

  • 1995 - 2000 Studium der Humanmedizin

  • seit 2000 Studium der Politologie & Jura

  • in 2000 mehrwöchiges Praktikum im Bundestag

Wie sie wurde, was sie ist

 

Seit 1995 ist sie Mitglied in der SPD und seit diesem Zeitpunkt als Schriftführerin im Ortsverein Hochstadt aktiv, denn Christel Heckert brachte sie zur SPD und band sie auch sofort ein.

Allerdings war sie bereits durch ihre Eltern vorgeprägt, die nach ihrer Aussage immer überzeugt SPD gewählt haben. Jennifer Gutberlet kokettiert damit, dass sie sich in der Schulzeit zunächst immer dagegen wehrte, in einem politischen Bereich aktiv zu werden. Ihre Freunde und vor allem ihre Familie hatten ihr immer von einem Medizin- Studium abgeraten und hätten sie lieber im sprachlichen oder politischen Bereich gesehen. Aber im Alter von 19 Jahren versucht man sicher - vor allem, wenn man sehr eigenbestimmt ist - sich von den Regeln anderer zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen. So kam es, wie es kommen musste: Sie schlug doch den Weg ein, den so viele für sie gesehen hatten.

 

Charakterliches

 

Jennifer Gutberlet ist nach eigener Aussage ein Mensch mit einem sehr großen Gerechtigkeitsempfinden, der sehr hohe Ansprüche an Menschen stellt, die sie für ihre Ziele für wichtig hält. Für diese Personen, die bekanntlich sehr schwer zu finden sind, ist sie aber auch bereit, alles in ihrer Macht stehende zu tun.

 

"Wenn ich mich für eine Sache einsetze, dann aber auch ohne Kompromisse und sehr ausdauernd. Ich bin aber auch ein sehr aufbrausender und ungeduldiger Mensch. Ungerechtigkeit und Unaufrichtigkeit machen mich wütend. Ich sage den Menschen immer, was ich von Ihnen halte", diesen Satz nahm ich ihr ohne Abstriche ab - mehr noch - ich habe das am eigenen Leib erfahren müssen.

 

Der Sprung ins Parlament

 

Jennifer Gutberlet erinnert sich noch daran, dass sie direkt auf die Liste zur Stadtverordnetenversammlung gesetzt wurde, ohne davon jedoch eine wirkliche Vorstellung zu haben. Der direkte Sprung ins Parlament blieb ihr aber zunächst noch versagt.

 

Anfang 1997 fragte sie der damalige Fraktionsvorsitzende Herbert Belser auf Anraten von Karla Köllner und Manfred Heckert , ob sie die Fraktionsgeschäftsführung übernehmen würde. Sie habe das ab April 1997 getan, sagt sie nicht ohne Stolz, weil es eine Auszeichnung und Anerkennung ihrer bisherigen Leistung war.

 

1999 erhielt sie dann durch das Ausscheiden von Alexander Kühn ein Mandat. Seit 2001 ist sie Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses und seit 2002 zusätzlich auch Vorsitzende des Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur. Ihre Aufgabenschwerpunkte sieht sie auch exakt in diesen beiden Bereichen.

 

Was sie neben der Politik so treibt

 

"Jenny", wie sie ihr näheres Umfeld nennt, arbeitet seit 12 Jahren neben dem Studium/der Schule im Mittelpunkt Sportcenter am Empfang und ist für die gesamte Buchhaltung zuständig. Seit 1985 ist sie aktives Mitglied der DLRG und gibt dort ehrenamtlich Anfängerschwimmkurse für Kinder.

 

Privat ist sie jetzt sogar auf den Hund gekommen - das heißt, dass ihr  neustes und sehr zeitintensives Hobby ihr vierbeiniger Freund ist.

Beruflich würde sie allzu gerne im journalistischen Bereich Fuß fassen und schreibt daher auch schon hin und wieder für die Presse.

 

Ihre ganz große Leidenschaft ist allerdings die Politik. Es macht ihr einfach Spaß, zu sehen, dass und wie sie etwas bewegen kann. Die Medaille hat natürlich eine Kehrseite, denn darunter leidet nur allzu oft ihr  Privatleben. Aber ohne Politik, das könnte sie sich gar nicht mehr vorstellen.

 

Und was ich selbst noch zu "Jenny" zu sagen hätte...

 

...ist mit ein paar Worten eigentlich nicht auszudrücken, denn sie ist eine quirlige und leidenschaftliche Streiterin im positiven Sinn. Das Gute ist für sie immer der Feind des Besseren, denn alles soll perfekt sein. Lockere Sprüche mag sie gar nicht, wenn ihr der Hintergrund unklar ist.

"Tacheles reden" - das ist ihr Ding.

 

Was gäben andere Parteien Maintals dafür, wenn sie in dieser Altersgruppe so eine Frau hätten, die noch obendrein so eloquent wäre und nun auch noch - Dank einer figurbewussten Lebensweise - im Parlament tanzt wie ein Schmetterling und sticht, wie eine Biene.